Kognitivismus – Die kognitive Lerntheorie

Was ist der Kognitivismus? Bestehen ähnliche Merkmale zum Konstruktivismus oder Behaviorismus? Der Kognitivismus stammt vom Begriff der Kognition und ist eine kognitive Lerntheorie. Bekannte Lerntheorien, die fast jedem Erzieher bekannt sind, das Lernen am Modell, das Lernen durch Einsicht und das Entwicklungsstufenmodell nach Piaget haben sich hieraus entwickelt.

Der Annahme vom Konstruktivismus heraus wird das Verhalten des Menschen stark vom Denken und dem Gedächtnis beeinflusst. Wann findet Lernen erfolgreich statt und wie können wir die Lerntheorie in der Praxis unserer Erzieherausbildung anwenden?

Was ist der Kognitivismus?

• Der Kognitivismus kommt von dem Begriff der Kognition und ist eine kognitive Lerntheorie
• Die Kognition beschäftigt sich mit den Prozessen der Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen
• Im Kognitivismus wird daher davon ausgegangen, dass das Verhalten des Menschen stark vom Denken und vom Gedächtnis beeinflusst wird. Dazu gehört auch unter anderem unsere Wahrnehmung und Aufmerksamkeit.

Ein Beispiel:

Tim sitzt im Rollstuhl und möchte versuchen, sich aufzurichten. Die Information wird zunächst über unser Auge wahrgenommen. Nun sind die kognitiven Prozesse entscheidend, die diese Information verarbeiten. Nach der Verarbeitung kommst du zu dem Entschluss, dass Tim Hilfe braucht. Du reichst Tim deine Hand und unterstützt ihn.

➤ An diesem Beispiel lässt sich gut erkennen, dass zunächst immer ein Reiz aus der Umwelt folgt. Der Reiz wird von uns wahrgenommen und kognitiv verarbeitet, woraufhin dann eine Reaktion folgt.

Wie wird im Kognitivismus gelernt?

• Der Kognitivismus betrachtet verschiedene Lernprozesse und spielt sich immer im Inneren des Menschen ab
• Demzufolge ist es wichtig, sich mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen, um diese verstehen und nachvollziehen zu können.

Lernen findet dann erfolgreich statt, wenn:

➤ alle Sinne angesprochen werden

➤ wenn Lerninhalte anschaulich gestaltet werden

➤ wenn eine Verknüpfung an bereits vorhandenes Wissen hergestellt werden kann

➤ und wenn Lerninhalte wiederholt und vertieft werden

Aus dem Kognitivismus heraus haben sich drei bekannte kognitivistische Lerntheorien entwickelt.

Welche Lerntheorien gehören dazu?

• Das Lernen am Modell
• Das Lernen durch Einsicht
• Und das Entwicklungsstufenmodell nach Piaget

Im Lernen am Modell geht es darum, dass ein Individuum ein anderes Individuum beobachtet “das sogenannte Modell“ und das Verhalten imitiert. Das Lernen am Modell lässt sich auch als Lernen durch Nachahmung bezeichnen.

• Du möchtest mehr über die Lerneffekte und Phasen im Lernen am Modell erfahren. Schau gern ins Video.

Lernen durch Einsicht findet statt, wenn versucht wird, ein Problem zu lösen. Die lernende Person überdenkt ihre Sichtweise und Wahrnehmung und zeigt die Bereitschaft, sich zu verändern.

Das Entwicklungsstufenmodell nach Piaget veranschaulicht die kognitive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit ihren Fähigkeiten und Kompetenzen im Alter.

Weitere Lerntheorien auf einem Blick:

Behaviorismus: Zum Video / Zum Artikel

Klassische Konditionierung: Zum Video / Zum Artikel

Operante Konditionierung: Zum Video / Zum Artikel

Lernen am Modell: Zum Video / Zum Artikel

Konstruktivismus: Zum Video / Zum Artikel