Anthropologie | Anthropologische Grundannahmen der Erziehung

Anthropologie definition

Anthropologie ist die Lehre des Menschen oder die Wissenschaft des Menschen. Die pädagogische Anthropologie beschäftigt sich mit den Menschenbildern, mit dem Ziel, den Menschen in der Erziehung, in der Bildung und in der Sozialisation zu unterstützen. Lern- und Erziehbarkeit sowie Erziehungsbedürftigkeit beschreiben den Begriff.

Was sind anthropologische Grundannahmen? Der Mensch als Mängelwesen und der Mensch als soziales und kulturelles Wesen wird beschrieben.

Was ist der Mensch als Mängelwesen? Der Mensch benötigt von Geburt an zwischenmenschliche soziale Kontakte und der Mensch erwirbt im Laufe des Lebens Fähigkeiten und besiegt die Mängel.

Was ist der Zusammenhang der Anthropologie und Erziehung? Der Mensch ist als Baby oder Neugeborenes auf Erwachsene angewiesen, benötigt Schutz und Zuneigung. Der Mensch kreiert seine eigene Kultur. Erziehung hilft bei der Entwicklung des Menschen, setzt Ziele, schafft Impulse. Erziehung gestaltet die Umwelt und ermöglicht Lernen wie Verantwortung.

Anthropologie - Was ist der Mensch? | Anthropologische Grundannahmen der Erziehung

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Was versteht man unter Anthropologie?

  • Anthropologie bedeutet übersetzt die Lehre des Menschen oder auch die Wissenschaft des Menschen
  • Sie beschäftigt sich mit der Entstehung des Menschen und untersucht den Menschen in seiner Eigenart
  • Es wird der Frage nachgegangen, was der Mensch ist, was er auf Erden soll und was es bedeutet „Mensch zu sein“
Anthropologie
Anthropologie | Anthropologische Grundannahmen der Erziehung 5

Setzt man sich mit den Fragen bewusst auseinander, so wird man feststellen, dass verschiedene subjektive Auffassungen aufeinandertreffen, da jeder Mensch eine eigene Meinung, eigene Wertvorstellungen und eigene Erfahrungen teilt.

➤ Demzufolge lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen treffen, weshalb die Anthropologie, anthropologische Grundlagen der Erziehung zusammenfasst.

Was sind anthropologischen Grundannahmen der Erziehung?

Die anthropologischen Grundannahmen der Erziehung fassen die Erkenntnisse der Entstehung des Menschen zusammen.

Der Mensch wird als Mängelwesen betrachtet und der Mensch wird als soziales und kulturelles Wesen angesehen. Warum?

Beginnend bei der Geburt lässt sich festhalten:

  • Ein Neugeborenes löst beim Erwachsenen einen Schutzreflex aus
  • Das Neugeborene benötigt Nähe und Zuneigung, damit es sich entwickeln kann
  • Das Neugeborene hat keine Instinkte, die sein Verhalten festlegen
  • Das Neugeborene ist auf umsorgende Menschen zum Überleben angewiesen

➤ Deshalb muss der Mensch erst seine Mängel besiegen und Fähigkeiten entwickeln, damit er dann eine besondere Stellung in der Natur einnehmen kann.

Warum ist der Mensch ein Mängelwesen?

Der Mensch ist zunächst ein Wesen, dass den organischen Bedingungen unterliegt:

  • Atmung
  • Stoffwechsel
  • Blutkreislauf
  • etc.

Aufgrund der Fähigkeiten des Gehirns kann der Mensch lernen zu kompensieren, was ihm fehlt, wodurch sich das Verhalten in alle Richtungen entwickeln kann.

Ein Beispiel: Die acht Monate alte Lina kann noch nicht laufen. Sie beginnt erst auf dem Bauch vorwärts zu robben, aber sie ist sich sicher, dass sie das Laufen lernen wird. Die scheinbaren Mängel von Lina führen dazu, dass sie lernen muss und erziehbar ist.

Mängelwesen_Beispiel
Anthropologie | Anthropologische Grundannahmen der Erziehung 6

Demzufolge lässt sich festhalten, dass der Mensch mit Mängeln geboren wird und im Leben die Chance hat, zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

Warum ist der Mensch ein soziales und kulturelles Wesen?

Der Mensch ist ein soziales Wesen, da er von Beginn an auf zwischenmenschliche Kontakte angewiesen ist, um zu überleben. Gleichzeitig lernt der Mensch den Umgang mit anderen Menschen und lernt die Kultur kennen.

Um zu überleben, kreiert der Mensch seine eigene Kultur: Dazu gehören u.a.:

  • Eigene Fähigkeiten
  • Sprache
  • Kleidung

Die Kultur ist immer ein Produkt des Menschen. Der Mensch lebt in der Kultur und entwickelt diese weiter.

Der Mensch ist auch ein kulturelles Wesen. Er wird in eine Kultur hineingeboren, eignet sich Fähigkeiten an und übernimmt die Werte und Normen der Gesellschaft.

Was versteht man unter Pädagogischer Anthropologie?

  • Die Pädagogische Anthropologie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang der Menschenbilder. Das Ziel dabei ist, den Menschen in der Erziehung, in der Bildung und der Sozialisation zu verstehen
  • Es geht darum, den Menschen so zu sehen, wie er ist. Und es geht darum, den Menschen so zu sehen, wie er sein kann

Die Pädagogische Anthropologie besagt

Der Mensch verfügt über …

  • … Lernfähigkeiten und Erziehbarkeit
  • … die Lern- und Erziehungsbedürftigkeit

Die Lernfähigkeiten und Erziehbarkeit schließen die Vielfalt der Möglichkeiten über Lernen und die Erziehung mit ein (Verwandtes Thema zur Erziehbarkeit: Erziehungsziele).

Die Lern- und Erziehungsbedürftigkeit beschreiben die Notwendigkeit des Lernens und der Erziehung des Menschen.

Pädagogische Anthropologie
Anthropologie | Anthropologische Grundannahmen der Erziehung 7

➤ Berücksichtigen wir die Pädagogische Anthropologie des Menschen, so wird es gelingen, den Menschen in die Gesellschaft und die Natur als Individuum mit eigenen Fähigkeiten einzugliedern.

Welche Bedeutung hat die Anthropologie auf die Erziehung?

  • Erziehung hilft bei der Begleitung des jungen, zu entwickelten Menschen
  • Erziehung durch Pädagogen ermöglicht das Lernen der Übernahme von Verantwortung
  • Erziehung gestaltet die Umwelt, sodass das Kind Anregungen erhält
  • Erziehung schafft Impulse zum Lernen
  • Erziehung fordert und fördert die Möglichkeiten des Menschen
  • Erziehung setzt Ziele und ermöglicht die Weiterentwicklung des Menschen

Themenvorstellung

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